Regulierung des Säure-Basen-Haushalts

Mehrere Faktoren tragen zur Regulierung des Säure-Basen-Haushalts bei. Dazu gehören Puffersysteme, interne und externe Zellkompartimente, der Gasaustausch in der Lunge und die Ausscheidung über die Nieren. Diese Systeme stehen in einem funktionellen Gleichgewicht zueinander1 Die Hauptaufgabe des Säure-Basen-Haushalts besteht darin, den pH-Wert im Blut innerhalb des Normbereichs von 7,35–7,45 konstant zu halten.

Parameter und Organe, die an der Aufrechterhaltung des physiologischen pH-Wertes im Blut beteiligt sind
Abbildung 1: Parameter und Organe, die an der Aufrechterhaltung des physiologischen pH-Wertes im Blut beteiligt sind

Lunge und Nieren

Die wichtigsten Organe bei der Regulierung des Säure-Basen-Haushalts sind die Nieren und die Lunge. Die Niere ist das einzige Organ, das Säure direkt ausscheiden und somit effektiv aus dem Körper entfernen kann. Die Lunge trägt indirekt zur Regulierung des pH-Wertes bei, da der Bikarbonatpuffer im Blut eng mit der Atmung zusammenhängt.

 

Puffersysteme

Der Bikarbonatpuffer im Blut ist das wichtigste Puffersystem, das für einen konstanten pH-Wert im Blut verantwortlich ist. Genau genommen wird der pH-Wert des Blutes durch das Vorhandensein sowohl einer schwachen Säure (H2CO3) als auch einer Base (HCO3 ) ausgeglichen, so dass überschüssige Säure oder Basen, die aus welchen Gründen auch immer entstehen, neutralisiert werden. Die Ausatmung von Kohlendioxid (CO2) über die Lunge unterstützt die Stabilisierung des pH-Wertes im Blut. Jedes über die Lunge ausgeschiedene CO2-Molekül entsteht durch die Reaktion eines Bikarbonat- mit einem H+-Molekül.

Bikarbonatpuffer zur Aufrechterhaltung des pH-Wertes im Blut
Abbildung 2: Bikarbonatpuffer zur Aufrechterhaltung des pH-Wertes im Blut

Ernährung und Stoffwechsel

Der pH-Wert des Blutes wird durch die Ernährung und durch die Bildung von Säure und Basen aufgrund von Stoffwechselvorgängen beeinflusst. Der Abbau und die Verstoffwechselung von Makronährstoffen führen zur Bildung von Säure und Basen aus der Nahrung, die den Bikarbonatpuffer und damit den Säure-Basen-Haushalt beeinflussen. Basisch wirkende Mineralstoffverbindungen wie Magnesium-, Kalium- und Calciumcitrat können saure H+-Ionen aufnehmen und deren Ausscheidung aus dem Körper erleichtern.1 Diese Mineralstoffverbindungen werden mit der Nahrung zugeführt oder aus Knochen, Bindegewebe und Muskeln freigesetzt, um den Säureüberschuss in Blut und Gewebe zu kompensieren .Die modernen westlichen Ernährungsgewohnheiten sind mit einem erheblichen Säureüberschuss verbunden und sind ein Hauptgrund für die Entwicklung einer chronischen latenten Azidose, einer Ursache für chronische Krankheiten.2


Referenzen

1 Vormann J ., Goedecke T . Schweizerische Zeitschrift für Ganzheitsmedizin. (2002) 14(2), 90-96

2 DiNicolantonio J . J . et al . Open Heart . 2021

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