Die Ernährung in der Antike war überwiegend basisch, reich an Mineralstoffen und pflanzlichen Substanzen. Heute besteht eine evolutionäre Diskrepanz zwischen der Fähigkeit unseres Körpers den pH-Wert zu regulieren und der modernen Ernährung, die äußerst säurehaltig ist.1 Die hohe Säurelast in der Nahrung durch tierisches Eiweiß, Getreide, Milchprodukte und verarbeitete Lebensmittel verursacht eine chronische latente Azidose mit schwerwiegenden Auswirkungen auf die Gesundheit. 2,3
Der menschliche Körper verfügt über umfangreiche Regulationsmechanismen, um einen gesunden Blut-pH-Wert von 7,4 innerhalb der sehr engen Grenzen von 7,35 bis 7,45 zu halten.
Während eine metabolische Azidose (pH < 7,35) ein lebensbedrohlicher Zustand ist, gibt es eine niedriggradige, chronische Form der Azidose, bei der das Puffersystem an seine Grenzen stößt und die Kapazität der Nieren zur Säureausscheidung erschöpft ist. Der Blut-pH-Wert bleibt weiterhin im normalen Bereich, ist aber zum unteren Normalbereich verschoben.4 Diese leichte Senkung des pH-Werts ist möglicherweise nicht sofort erkennbar und kann über lange Zeiträume subklinisch bleiben.
Aus wissenschaftlicher Sicht besteht heute kein Zweifel daran, dass die körpereigenen Ausgleichsmechanismen zur Regulierung der Säure-Basen-Homöostase unzureichend sind, um den langfristigen Säureüberschuss, der durch die heutige westliche Ernährung, des Alterns und anderer Faktoren entsteht, zu bewältigen.3 Diese Verschiebung des Blut-pH-Wertes innerhalb des Normalbereichs ist als chronisch latente Azidose, latente Azidose oder chronische Azidose bekannt und wird mit Stoffwechselstörungen und vielen chronischen Erkrankungen in Verbindung gebracht.3